MakerSpace - ein neuer Weg des Medienzentrums Offenbach


Seit Beginn des Jahres 2023 laufen im MZO die Anstrengungen auf Hochtouren unseren "MakerSpace" auf den Weg zu bringen. 170000.- € aus den Mitteln des Digitalpaktes investiert das Land Hessen in dieses Projekt und beide Schulträger (Stadt- und Kreis Offenbach a.M.) sowie das Staatliche Schulamt Offenbach begleiten tatkräftig diese Initiative.

Was ist ein "MakerSpace" eigentlich? Und welche pädagogischen Möglichkeiten bietet er? 


Der gegenwärtige Transformationsprozess von Industrie, Arbeitswelt und Freizeit, oft beschrieben mit den Schlagworten Industrie 4.0, Arbeit 4.0 und Freizeit 4.0 oder den Megatrends, leitet auch einen tiefgreifenden Wandel der arbeits- und lebensweltbezogenen Bildung ein. Insbesondere die umfassende Digitalisierung aller Lebensbereiche ermöglicht und/oder erzwingt technische, ökonomische und soziale Neuerungen im Spannungsfeld von Innovation und Risiko.

Dieser Prozess stellt Schule und alle am Bildungsprozess Beteiligten vor neue Herausforderungen und Aufgaben, etwa die Entwicklung neuer curricularer und methodisch-didaktischer Konzepte, welche die Kompetenzen von Lehrkräften und Schüler*innen für die Gestaltung des technischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandels in Arbeit, Bildung und Lebenswelt stärken. Damit sie als emanzipierten Bürger*innen die Gesellschaft mitgestalten können.

Als Antwort auf diese Fragen hat das Medienzentrum Offenbach mit Unterstützung seiner Schulträger einen "MakerSpace" eingerichten. Ein "MakerSpace" bezeichnet sowohl einen äußeren als auch einen inneren Raum, der Ressourcen freisetzt Probleme zu durchleuchten und zu erkennen, Lösungen und deren Ansätze zu entwickeln und diese selbstständig und selbsttätig umzusetzen. Wissen wird hier nicht durch Aktionismus ersetzt, sondern projekt- und produktionsorientiert werden aktiv Wege gesucht, vielschichtig, zielorientiert Resultate sichtbar zu machen. Entscheidend ist dabei immer, dass Menschen etwas aktiv produzieren und dabei Technologien nicht nur nutzen oder konsumieren, sondern diese auch begreifen, selbst gestalten und zum Teil „neu denken“.


Ein "MakerSpace" ist eine offene Lernwerkstatt, in der Menschen zusammenkommen, um Dinge zu erschaffen. Dort kann im Prozess des „Making“ nach Herzenslust experimentiert und produziert werden. Im Unterschied zur traditionellen offenen Werkstatt stehen den Nutzer*innen hier jedoch nicht nur die klassischen Produktionswege zur Verfügung, sondern angelehnt an eine real existente Arbeitswelt kommen computergesteuerte Fertigungs-verfahren, beispielsweise 3D-Drucker, Plotter, Lasercutter, usw. zum Einsatz. Zudem können neben klassischen Werkstoffen und Materialien wie Pappe, Kunststoff, Holz und Metall auch Mikrocontroller, Mini-Computer, verschiedene Sensoren und Aktoren zur Produktumsetzung genutzt werden.

"Making" steht somit für das kreative Tüfteln, bei dem sich analoger und digitaler Techniken und Materialen bedient wird, um ein für die Gemeinschaft interessantes Problem, bevorzugt in Teamarbeit, zu lösen, Produkte zu entwickeln oder Produkthaltbarkeiten zu verlängern

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„Das pädagogische Potenzial von Making liegt darin, dass vielfältige Lebensbereiche von Kindern und Jugendlichen durchdrungen werden und nicht an bestimmte Schulfächer und /oder Bildungsbranchen gebunden sind. Es integriert [im besonderen Maß] Handwerk, Kunst, Pädagogik, Informatik und Naturwissenschaft.“ (Boy/Schön/ Winter/Zorn 2017: 23). Das pädagogische Making stellt einen interdisziplinären Ansatz dar, dessen Fokus auf der Entfaltung motorischer, emotionaler, sozialer und schöpferischer Aspekte liegt.